Die Ehefrau des malaiischen Premierministers Najib Razak beschuldigt Schwule, für die Ausbreitung von HIV verantwortlich zu sein – deshalb müsse Homosexualität verboten bleiben. Im Interview mit der "Phnom Penh Post" verteidigte Rosmah Mansor, dass bei einer Menschenrechtserklärung des Verbandes Südostasiatischer Nationen (ASEAN) Homo- und Transsexuelle keinerlei Rechte zugestanden worden ist. Die Erklärung wurde vergangene Woche in der kambodschanischen Hauptstadt unterschrieben.
Als die 60-Jährige gefragt wurde, warum ihr Land gegen Homosexuelle vorgeht, antwortete sie mit einer Gegenfrage: "Wissen Sie wie HIV und Aids verbreitet werden? […] Was wollen Sie? Wollen Sie die Ausbreitung weiter fördern oder sie eindämmen?". Ferner sagte sie: "Man muss Homosexualität eindämmen. Wenn man das nicht tut, werden Sie irgendwann feststellen, dass es zu spät ist."Mansors Ansicht nach verdienten Homosexuelle keine Rechte, weil sie sich nicht an die Vorgaben der Kultur und der Religion hielten: "Menschenrechte sind die Rechte einer Person unter Berücksichtigung der Kultur und der Religion, an die man glaubt. Ihrem christlichen Interviewpartner sagte sie: "Schön, wenn Sie diese Rechte gewähren wollen, obwohl das ihrer Bibel widerspricht, dann verurteile ich das nicht". In ihrem Land herrschten jedoch "hohe moralische Grundsätze". Im 28 Millionen Einwohner zählenden Staat Malaysia stehen auf einvernehmliche homosexuelle Handlungen bis zu 20 Jahre Haft oder Auspeitschung. Muslimische Schwule können in islamischen Sondergerichten zusätzlich belangt werden. 60 Prozent der Malaysier sind Muslime, ein Austritt aus der Religionsgemeinschaft ist verboten. In der relativ liberalen Hauptstadt Kuala Lumpur ist zwar eine schwule Szene ansässig, allerdings hat die Regierung in den letzten Jahren die Daumenschrauben angezogen. So wurde vergangenes Jahr ein Homo-Festival verboten. Vor wenigen Monaten hat das Bildungsministerium einen Ratgeber herausgegeben, in dem angebliche Warnsignale für die Homosexualität von Kindern aufgelistet werden.